Laufen und Warten
Nun läuft das schon eine ganze Weile. Ich arbeite mich vor allem in die KI-Algorithmen ein, sitze höchst beglückt am Computer und programmiere vor mich hin. Das Semester an der HfMT läuft ebenfalls; ich habe einige sehr interessante Seminare belegt, die mir auch in der Promotion weiterhelfen werden; so wird beispielsweise in einem davon über Artistic Research und Ästhetik diskutiert, in einem anderen über das Kunstwerk im Zeitalter seiner Digitalen Reproduktion. Für die Suche nach dem musikalischen Material für mein Promotionsprojekt fehlt mir noch der Zugang; vielleicht sollte ich dafür anfangen, mich durch Youtube zu klicken.
Für die Arbeit mit KI habe ich „The Sound of AI“ gefunden, ein Slack-Channel, der von einem rührigen Menschen organisiert wird. Der Mensch macht auch sehr tolle Videos zur Verwendung von KI.
Aber es fühlt sich noch sehr nach “Vorbereitung” und “Warten” an… Das liegt vor allem daran, dass ich noch immer auf ein Zeichen der Hochschulverwaltung warte. Die grundlegenden Formalia fehlen noch, deswegen bin ich auch meinen Betreuenden noch nicht so recht auf die Nerven gegangen.
Eine andere Sache, die auch in Vorbereitung ist, ist ein Auslandssemester. Ich würde sehr gerne einige Monate in den USA oder in Frankreich verbringen. Nicht nur, weil sich das im Lebenslauf gut macht: Ich war bisher kaum außerhalb von Deutschland auf Reisen; ich habe noch kaum die Welt gesehen. Vor einigen Jahren hatte ich das Glück, wegen eines Musiktheaterprojekts sechs Wochen in Berlin zu wohnen – das war ein wunderbarer Modus, um eine Stadt kennen zu lernen. Normale Städtetrips finde ich eher anstrengend; aber eine Zeit lang in einer fremden Stadt zu wohnen, hat mir sehr viel gebracht. Meine künstlerische Arbeit würde davon profitieren, wenn ich meine Perspektive noch etwas weiten könnte – aber das alles muss organisiert werden… Im Moment versuche ich noch herauszufinden, wie so etwas überhaupt funktionieren kann.
Wovor habe ich im Moment am meisten Angst? Es ist eher eine Befürchtung: Da liegt ein riesiger Berg Arbeit vor mir; hoffentlich schaffe ich das, was ich mir vorgenommen habe; hoffentlich kann ich mich an meinen Zeitplan halten, hoffentlich ist das Ergebnis dann auch eines Doktortitels würdig. Außerdem habe ich ein bisschen die Befürchtung, dass das Projekt etwas theorielastig werden könnte. Um das zu beurteilen, ist es jedoch noch zu früh.
Und ich bin auf der Suche nach einem Mikrophon, mit dem ich anfangen kann, die ersten Trainingsdaten aufzunehmen. Leider habe ich da überhaupt keine Ahnung – ich befürchte auch, dass mein Zimmerchen für Aufnahmen nicht gut passt.