Abschluss der Projektwoche Abwesenheit
Ich bin ziemlich zufrieden mit dem Experiment. Ich habe natürlich nicht annähernd alle Quellen gesichtet, die ich gefunden habe, aber einen guten ersten Überblick über die Thematik gefunden und einige schnelle Anknüpfungspunkte, wenn ich diese Thematik vertiefen möchte. Außerdem ist eine Online-Ausstellung entstanden, mit der ich auch sehr zufrieden bin – es war sehr schön, auch wieder etwas herzustellen und nicht nur rein theoretisch zu arbeiten.
Ich habe mich tempomäßig relativ stark unter Druck gesetzt und dadurch viele Texte nicht so genau gelesen, wie ich das gerne möchte.
Zwischenstand Abwesenheit
Ich bin nicht so weit, wie ich gern wäre, aber weiter, als ich erwartet habe. Ich habe einige Bücher überflogen, und einige sehr gute Quellen gefunden; meine Suche nach Papern war nicht so erfolgreich, aber da habe ich noch nicht alles gesichtet, was interessant sein könnte. In Lexika habe ich bisher auch Wenig gefunden. Ich habe einige Ideen für kleinere Projekte, und eines davon auch schon angefangen: Eine Online-Photoausstellung zum Thema.
Projektwoche Abwesenheit: Montag
Um mich in einem relativ strengen Rahmen mit dem Thema Abwesenheit zu beschäftigen, grenze ich es auf eine Woche ein. In diesem Blogpost erläutere ich den Rahmen und das Thema.
Enthusiasmus der Theorie
Brad Haseman beschreibt in seinem Manifesto of performative research1 seine Konzeption der künstlerischen Forschung als von einem “enthusiasm of practice”[S. 100] motiviert – im Gegensatz zu einer die Forschung leitenden Problemstellung. Dies hängt zusammen mit dem Primat des praktischen Anteils der künstlerischen Forschung: Praxis ist nicht nur Forschungsvorgang, sondern auch das Forschungsergebnis. Damit fallen bei Haseman drei Aspekte von Forschung in eins, die üblicherweise getrennt sind: Motivation, Vorgang und Ergebnis. Die Forschung muss nicht durch externe Faktoren angestoßen werden – auch wenn sie dennoch mit solchen in Verbindung stehen kann.
Wörter für Wissen und Herausarbeiten
In einem früheren Blogpost bin ich der Frage nachgegangen, welche Art Wissen durch künstlerische Forschung entsteht. Anke Haarmann1 gibt Antworten auf diese Fragen; sie zeigt, dass selbst eine Erklärung, worin künstlerisches Forschen bestehe und welche Erkenntnisse dieses bringen könne, die von konkreten Beispielen ausgeht, “terminologisch befangen”[S. 26] sei; sie komme “offenbar nicht darum herum, die Problembegriffe der Forschung, Erkenntnis, Methode oder Einsicht schon vor ihrer vollständigen Klärung zu gebrauchen."[S. 27] Haarmann schlägt den Begriff ‘Einsicht’ vor, und ist sich der Probleme und Limitierungen, die sie sich damit einlädt, bewusst.
Welches Wissen von wem?
Es sind vielleicht die beiden wichtigsten Fragen, die ich mir zur Künstlerischen Forschung stelle: Welche Art von Wissen entsteht durch sie und in wem entsteht dieses Wissen? Etwas weniger zentral, aber von ihnen abhängig, ist: Welche Rolle kann die Dissertationsschrift dann spielen?
Diese Frage leitet sich ab aus der Definition, die ich für die Thematik zu geben versuche: Künstlerische Forschung befasst sich mit der Problematik, dass durch Kunst eine Art Wissen generiert wird, dem die herkömmlichen Kulturwissenschaften nicht gerecht werden können.
Publikumsbeteiligung
Die Performatitvitätskonzeption Erika Fischer-Lichtes gibt dem Publikum eine zentrale Rolle. Wie diese Rolle in der Künstlerischen Forschung ausgestaltet werden kann, ist ein Thema, das mich sehr beschäftigt.
Künstlerische Forschung und Performativität – nur andersrum
Wie Anke Haarmann das Performativitätskonzept Judith Butlers in der Künstlerischen Forschung umkehrt.
Auf der Suche nach Performativität in der Künstlerischen Forschung
Gedanken zum Zusammenhang von Künstlerischer Forschung und Performativität.
Wörter für Personen
Über die Entität zu sprechen, mit der ich in meinem Promotionsprojekt interagiere, bereitet mir gewisse Schwierigkeiten.
Üblicherweise, wie hier im Blog schon geschehen, falle ich dann auf “KI-Figur” zurück. Das ist der einfachste, neutralste Begriff, der mir bisher einfällt. Ich möchte mich nicht aus dem Fenster lehnen, und behaupten, diese Entität sei eine Person; deswegen greife ich auf den Begriff ‚Figur’ zurück, den ich hier in seiner theatertechnischen Bedeutung verwende: Das Publikum nimmt etwas auf der Bühne wahr, das es als Person innerhalb des Schauspiels deutet.
Automatisierte Hermeneutik
Für die Tagung des Forschungsschwerpunktes digitale_kultur der Fernuniversität Hagen mit dem Thema „Digitale Hermeneutik: Maschinen, Verfahren, Sinn“ 2022 wurde ein Twitter- und Mastodon-Bot namens HermeneuPy programmiert. Dieser Bot reagiert auf an ihn adressierte öffentliche Nachrichten mit einer durch Übersetzungsalgorithmen veränderten Version des jeweiligen Nachrichtentextes.
Verortung von Wissen
Dies sind erste Gedanken zu der Methode, die in meiner Promotion zur Anwendung kommen soll: Künstlerische Forschung. Das ist eine relativ neue Art der Forschung und aus diesem Grund wird die genaue Ausgestaltung noch debattiert. Ich habe darüber noch nicht so viel gelesen und gelernt, wie ich möchte um eine fundierte Ansicht zu haben, habe jedoch einige Gedanken, die ich hier ordnen möchte. Ich bin auf der Suche nach Literatur, die die Gedanken, die ich mir da mache, stützt oder in Frage stellt.
Schönheit
In den letzten Wochen ist an verschiedenen Stellen die Frage nach der Schönheit aufgetaucht. Ist das eine Kategorie, die in meinem Projekt relevant sein sollte? Wenn ja, wie will ich Schönheit definieren?
Ich glaube, ich bin wegen des Opernstudiums noch relativ klassischen Schönheitsidealen verhaftet. Das ist auch das, was mich an Schönbergs Buch der hängenden Gärten fasziniert: Die Stimmschönheit, die über dem Tonchaos noch deutlicher wird. Ich glaube, dass ich das im Moment mit meinem Projekt auch anstreben möchte.